eGNOSIS

nacisnij by powiekszyc

Sex Puncta Theosophica.
Oder von Sechs theosophischen Punkten hohe und tiefe Gründung

Jakob Böhme

Jakub Boehme (1575-1624), jeden z najg³oœniejszych mistyków i teozofów niemieckich, urodzony w £u¿ycach Górnych, szewc i samouk, który, nauczywszy siê czytaæ, nie zna³, podobno, innej ksi¹¿ki prócz Pisma œw. Wiód³ ¿ycie nader bogobojne, pe³ne prostoty i prawdy. Nawiedzany kilkakrotnie w ¿yciu jakimœ nadprzyrodzonym nakazem pisania, utworzy³ ca³y szereg dzie³, sk³adaj¹cy siê na ca³kowity systemat mistyczno-religijny o podk³adzie racjonalistyczno-protestanckim. Krytyka póŸniej dopiero zwróci³a uwagê na te prace, zaœ filozofowie niemieccy Jacobi i Hegel po³o¿yli go nawet na czele nowo¿ytnej filozofji niemieckiej.

 

[Nota pochodzi z wydania z 1922 roku  Misterium ziemskiego i niebieskiego.]

 

Obok zamieszczamy pe³ny niemiecki orygina³ Sex Puncta Theosophica Boehmego, wed³ug wydania z 1921 roku.

 

Szeœæ punktów teozoficznych
 

1. Punkt
2. Punkt
3. Punkt
4. Punkt
5. Punkt
6. Punkt

 

 

nacisnij by powiekszyc   nacisnij by powiekszyc  

 

 

 

 

DER ZWEITE PUNKT

 

Von dem vermischten Baum, Böses und Gutes: Oder das Leben der drei Principien in einander, wie sich das vereinige und vertrage.

 

*          *          *

 

Das 3. Capitel

 

1. In Gottes Reich, als in der Lichtwelt, wird nicht mehr als ein Principium recht erkannt: Denn das Licht hat das Regiment, und sind die andern Qualen und Eigenschaften alle heimlich, als ein Mysterium, denn sie müssen alle dem Lichte dienen, und ihren Willen ins Licht geben; darum wird die Grimm-Essenz im Lichte verwandelt in eine Begierde des Lichts und der Liebe, in Sanftmut.

2. Obwohl die Eigenschaften, als Herbe, Bitter, Angst, und das bittere Weh im Feuer ewig bleiben, auch in der Lichtwelt, so ist derselben doch keine in seiner Eigenschaft offenbar, sondern sie sind allesamt nur also Ursachen des Lebens der Beweglichkeit und Freuden.

3. Was in der finstern Welt ein Wehe ist, das ist in der Lichtwelt ein Wohltun; und was im Finstern ein Stechen und Feinden ist, das ist im Lichte eine erhebliche Freude; was im Finstern eine Furcht, Schrecken und Zittern ist, das ist im Licht ein Jauchzen der Freuden, ein Klingen und Singen: Und das möchte nicht sein, wenn im Urstande nicht eine solche ernstliche Qual wäre.

4. Darum ist die finstere Welt der Lichtwelt Grund und Urstand; und muß das ängstlich Böse eine Ursache des Guten sein, und ist alles Gottes.

5. Aber die Lichtwelt heißet nur Gott, und das Principium zwischen der Lichtwelt und Finsterwelt heißet Gottes Zorn und Grimm; so der erweckt wird, wie der der Teufel täte, und alle bösen Menschen, die werden alsdann vom Lichte verlassen und fallen in die finstere Welt.

6. Die finstere Welt heißet der Tod, die Hölle, der Abgrund und ein Stachel des Todes, eine Verzweiflung, eine Selbstfeindung und Traurigkeit; ein Leben der Bosheit und Falschheit, der man die Wahrheit und das Licht verlängert, und nicht erkennt; darin wohnen die Teufel und verdammten Seelen, der auch die höllischen Würme, welche des Todes Fiat in der Bewegung des allwesenden Herrn hat figurieret.

7. Denn die Hölle hat in der Finsternis die größte Constellation der ernsthaftigen Kraft: bei ihnen ist alles lautbar, als ein groß Tönen; was im Lichte klinget, das pochet im Finstern, wie das an dem Wesen zu ersinnen, darauf man schläget, daß es ein Klang gibt: Denn der Klang ist nicht das Wesen; als eine Glocke, da man läutet, diese ist selber kein Klang, sondern eine Härte, und eine Ursache des Klanges. Die Glocke empfängt den Schlag, als ein Pochen; und aus dem harten Pochen gehet der Klang aus: Ursache ist dieses, daß in der Glocken Materia ein Wesen ist, das mit in der Schöpfung, in der Bewegung des allwesenden Gottes, ist in die Härtigkeit eingeschlossen, als uns an der metallischen Tinctur zu ersinnen ist, wenn man nicht also toll und blind sein wollte.

8. Also erkennen wir, daß in der Hölle, im Abgrunde, viel und mancherlei Geister sind, nicht nur allein die Teufel, sondern viel höllische Würme, nach ihrer Constellation Eigenschaft, nicht mit Verstande; gleichwie es in dieser Welt unvernünftige Tiere, Würme, Kröten und Schlangen hat: Also hat auch solche der Abgrund in der grimmen Welt; denn alles wollte creatürlich sein, und ist in ein Wesen gegangen, daß also der Zornspiegel auch sein Wunder erzeigte, und sich offenbarte.

9. Es ist wohl keine Empfindung der Wehe in den höllischen Würmen, denn sie sind derselben Essenz und Eigenschaft, es ist ihr Leben, und ist ein Wesen, das der äußern Welt verborgen stehet; allein der Geist Gottes, der in allen dreien Principien selber die Qual nach eines jeden Eigenschaft ist, der weiß es und offenbaret es, dem er will.

10. So wir denn nun wollen sagen, wie sich die drei Principia in einander vereinigen, so müssen wir das Feuer, als die höchste Stärke, in die Mitte setzen, das bringet einem jeden Principio ein wohlgefällig Leben, und einen Geist, den es begehret. Darum ist in den Principien kein Streit, denn das Feuer ist aller Principien Leben, verstehet die Ursache des Lebens, nicht das Leben selber: Dem Abgrunde gibts sein Wehe, als den Stachel, daß sich der Tod in einem Leben findet, sonst wäre der Abgrund eine Stille; es gibt ihm seinen Grimm, der ist des Abgrundes Leben, Beweglichkeit und Urstand, sonst wäre es eine stille Ewigkeit und ein Nichts.

11. Und der Lichtwelt gibt das Feuer auch seine Essenz, sonst wäre kein Empfinden noch Licht darinnen, und wäre alles nur Eins, und doch außer dem Feuer ein Nichts, als ein Auge der Wunder, das sich selber nicht kennete, da kein Verstand inne wäre; sondern eine ewige Verborgenheit, da kein Suchen oder Verbringen sein könnte.

12. Dem dritten Principio, als dem Reiche dieser Welt, gibt das Feuer auch seine Essenz und Qual, davon alles Leben und Wachsen rege wird: Alle Sinnlichkeit, und was je soll zu etwas kommen, muß das Feuer haben; es quillt nichts aus der Erde ohne des Feuers Essenz. Es ist eine Ursache aller dreien Principien, und alles dessen, was genannt mag werden.

13. Also macht das Feuer eine Vereinigung aller dreien Principien, und ist einem jeden die Ursache des Wesens. Kein Principium streitet wider das ander, sondern die Essenz eines jeden begehret nur sein Eigenes, und ist immer im Streit; wäre das nicht, so wäre alles ein stilles Nichts. Ein jedes Principium gibt dem andern seine Kraft und Gestalt, und ist ein steter Friede zwischen ihnen.

14. Die finstere Welt hat die große Pein und Angst, die ursachet das Feuer, daß der Wille nach der Freiheit sich sehnet, und die Freiheit sehnet sich nach der Offenbarung, als nach den Essentien, und gibt sich selber in Grimm, daß sie sich möge also offenbaren: Und führet sich also ins Feuer, daß aus dem Grimm und der Freiheit ein Feuer urständet; und gibt sich also dem Grimme zu verschlingen, als in Tod; und gehet aber aus dem Tode, mit den eingenommenen Essentien aus, in ein Eigenes, als in eine eigene Welt oder Qual, und wohnet in sich selber, dem Tode und der finstern Welt unergriffen, und ist ein Licht in sich.

15. Also ist der Tod und der Grimm eine Mutter des Feuers, und auch eine Ursache der Lichtwelt, dazu eine Ursache alles Wesens des dritten Principii, eine Ursache aller Essentien in allen Leben: Wie wollte denn ein Principium wider das andere streiten, so je eines des andern heftig begehret.

16. Denn die englische Licht-Welt, und auch diese unsere sichtbare Welt müssen des finstern Todes Essenz zu ihrem Leben und Qual haben: Es ist ein steter Hunger danach.

17. Allein das ists, ein jedes Principium machet die Qual nach seiner Eigenschaft: Es gibt dem Bösen sein Gutes, und einiget sich mit ihm, und machet aus Dreien Eins, daß also kein Streit zwischen den dreien Principien ist. Aber in der Essenz ist der Streit, und das muß sein, oder es wäre alles ein Nichts.

18. Allein das ist uns zu betrachten, wovon Feindschaft urstände? Gott hat in jedem Principio Creaturen, aus des Principii Wesen und Eigenschaft geschaffen, darinnen zu bleiben: Und so sie darin nicht bleiben, sondern führen ein anders durch ihre Imagination in sich in ihre Eigenschaft, so ist ihnen das eine Feindschaft und Pein, als dem Teufel und gefallenen Menschen, welche beide aus der Lichtwelt ausgegangen sind, der Teufel in Abgrund der starken Grimmesmacht aus Hoffart, und der Mensch in diese Welt ins Mysterium der Vielwissenheit als in die Wunder.

19. Nun hat der Mensch Not und Streit, daß er möge wieder ausgehen; und diese Welt, darein er ist gegangen, hält ihn, denn sie will ihn haben: Und so er von ihr mit Macht ausgehet, so wird sie ihm gram, und schlägt auf ihn, und will ihn nicht in sich leiden.

20. Daher kommts, daß die Kinder dieser Welt die Kinder des Lichts anfeinden, plagen, schlagen, töten, und von sich treiben, denn der Geist dieser Welt treibet sie dazu; dazu hilft auch der Teufel, denn er weiß, daß diese Welt auf dem Abgrund stehet, daß er wird die Kinder dieser Welt, in Zerbrechung dieses Mysterii in sein Reich bekommen: Darum treibet er die Kinder Gottes von dieser Welt, daß sie ihm seine Kinder dieser Welt nicht auch in die Lichtwelt mit einführen.

21. So aber der Mensch zu dieser Welt wäre geschaffan worden, so ließe er ihn wohl zufrieden; aber er will immer gern seinen königlichen Stuhl wieder einnehmen, den er gehabt, und davon verstoßen worden: Und so ers ja nicht mag erlangen, so will er auch den Kindern, die ihn sollen besitzen, denselben nicht gönnen.

22. Dieses ist nun dem Menschen hoch zu betrachten, und nicht also blind zu sein: So je der Mensch ist ins Mysterium dieser Welt eingangen, so soll er aber darum nicht also als ein Gefangener auch in die irdische Sucht des Todes Einschließung eingehen; sondern er soll ein Erkenner und Wisser des Mysterii sein, und nicht des Teufels Eule und Narr. Sondern soll mit der Imagination stets wieder ausgehen in die Lichtwelt, dazu er geschaffen ward, auf daß ihm das Licht Glanz gebe, daß er sich erkenne, und das äußere Mysterium sehe, so ist er ein Mensch; wo aber nicht, so ist er des Teufels Narr, und der Lichtwelt Affe: Gleichwie ein Affe will wichtig sein und mit allen Dingen spielen, und alles nachtun; also ist auch des irdischen Menschen, der doch nur ein Affe ist, sein Gaukelfechten mit der Lichtwelt. Wenn er nicht mit Ernst darein dringet, sondern spielet nur damit, des spottet der Teufel und hält den für einen Narren; und er ists auch, er ist ein Tiermensch, so lange er mit seinem Willen am äußern hänget, und hält dieser Welt Gut für seinen Schatz, so ist er nur ein Mensch mit dieser Welt Wesen, und nicht mit Gottes Lichtwelt Wesen, der gibt seinen Leib dieser Welt, als der Erden, und seine Seele dem Abgrunde der finstern Welt.

23. Also geben wir euch zu verstehen und zu erkennen, daß sich der Baum der drei Principien gar wohl mit einander vertrage, aber die Creaturen nicht, denn eines jeden Principii Creaturen begehren der andern nicht: Und darum ist auch ein fester Schluß zwischen ihnen, daß die einen die andern nicht kennen, noch sollen sehen.

24. Allein des Teufels Neid streitet gegen das menschliche Geschlecht, denn sie haben ihm seinen Stuhl besessen. Darum heißts: Mensch, suche dich selber, und siehe was du bist, und hüte dich vorm Teufel. So viel vom zweiten Punkt, wie sich die drei Principia mögen mit einander einig vertragen.

 

*******

 

DER DRITTE PUNKT

 

Vom Urstand der Widerwärtigkeit des Gewächses, in dem das Leben in sich selber streitig wird.

 

Das 4. Capitel

 

1. Ein Ding, das Eins ist, das nur einen Willen hat, streitet nicht wider sich selber. Da aber viel Willen in einem Dinge sind, so werden sie streitig, denn ein jeder will seinen gefaßten Weg gehen. So aber einer des andern Herr ist, und ganz volle Macht über die andern alle hat, daß er die mag zerbrechen, so sie ihm nicht gehorsam: so bestehet des Dinges Vielheit in einem Wesen, denn die Viele der Willen geben sich alle in Gehorsam ihres Herrn.

2.Also geben wir euch zu erkennen des Lebens Widerwärtigkeit, denn das Leben stehet in vielen Willen; eine jede Essenz mag einen Willen führen und führet ihn auch. Denn Herbe, Bitter, Angst und Sauer ist eine widerwärtige Qual, da ein jedes seine Eigenschaft hat, und ganz widerwärtig gegen einander. So ist das Feuer der andern aller Feind, denn es setzet eine jede Qual in große Angst; daß also eine große Widerwärtigkeit zwischen ihnen ist, da je eines das andere anfeindet, als man denn steht, wie Hitze und Kälte einander anfeinden, sowohl Feuer und Wasser, Leben und Tod.

3. Imgleichen feindet sich des Menschen Leben selbst an: Es feindet je eine Gestalt die andere an, und nicht allein im Menschen, sondern in allen Creaturen; es sei denn, daß die Gestalten des Lebens einen sanften lieblichen Herrn bekommen, unter dessen Zwang sie müssen sein, der ihnen kann ihre Gewalt und Willen brechen; das ist nun das Licht des Lebens, das ist aller Gestalten Herr, und kann sie alle bändigen, und sie müssen alle ihren Willen dem Lichte geben; sie tuns auch gerne, denn das Licht gibt ihnen Sanftmut und Kraft, daß ihre herbe, strenge, bittere, ängstliche Gestalt alle in Lieblichkeit verwandelt werden. Sie geben alle ihren Willen des Lebens Licht, und das Licht gibt ihnen Sanftmut.

4. Also wird die Vielheit in Eins verwandelt, in einen Willen, der heißet das Gemüt, und ist der Quellbrunn, da der einige (ewige) Wille kann daraus schöpfen Böses und Gutes, welches geschieht durch Imagination, oder durch Vorstellung eines Dinges, das bös oder gut ist; so ist dessen Dinges Eigenschaft derselben Eigenschaft im Leben fähig. Des Lebens Eigenschaft fanget des vorgestellten Dinges Eigenschaft, es sei gleich ein Wort oder Werk, und entzündet sich damit in sich selber; und steckt auch die andern Gestalten des Lebens damit an, daß sie anheben, zu qualificieren, und brennet eine jede Eigenschaft in ihrer Qual, es sei nun gleich in Liebe oder Zorn, alles nach dem vorgestellten Wesen; was die Imagination hat gefangen, das führet sie ins Gemüte ein.

5. Und geben euch also zu verstehen, daß so sich das Gemüt also in einer Gestalt entzündet, so entzündet den ganzen Geist und Leib, und führet alsbald seine Imagination ins innerste Feuer der Seelen und erweckt das innerste Centrum Naturae: Welches, so es entzündet wird, es sei im Grimm oder Liebe, so fassets sich in allen sieben Gestalten der Natur, die greifen nach dem Seelenwillengeist, darin die edle Bildnis stehet, darin sich Gott eröffnet, und führen ihr angezündet Feuer darein; wie ihr dieses ein Gleichnis am Feuer habt, in was Materia dasselbe brennet, einen solchen Schein gibts auch, als uns am Schwefel gegen dem Holz zu erkennen ist, und in vielen Dingen mehr.

6. Also versteht man an dem, daß, gleich was das Feuer für eine Qual und Eigenschaft hat, eine solche Eigenschaft bekommt auch das Licht und die Kraft des Lichtes.

7. So dann unsere edle Bildnis Gottes im Lebenslichte stehet, im Seelenfeuer, so ist uns hoch erkenntlich, wie der Seelenwillengeist als die edle Bildnis verdirbt, und im Grimmenqual, auch oft in der Liebequal entzündet werde. Und sehen also hierin unsere große Gefährlichkeit und Elend, und verstehen recht, warum uns Christus hat die Geduld, Liebe und Sanftmut gelehrt, auf daß sich das Seelenfeuer nicht im Grimm entzünde, auch daß wir nicht andern Ursache geben, daß sie ihr Seelenfeuer im Grimme entzünden, auf daß Gottes Reich nicht gehindert werde.

8. Hierin erkennen wir unsern schweren Fall, daß uns Adam hat irdische Materiam in unser Seelenfeuer eingeführet, die brennet, so oft nur eine Qual im Centro des Grimmes Eigenschaft erweckt wird. Und sehen also, wie wir in Gottes Grimm zwischen Zorn und Liebe gefangen liegen, in großer Gefährlichkeit.

9. Und geben euch das hoch zu erkennen: Ihr wisset, wie wir oben und in allen Büchern gemeldet, wir daß aus dem Feuer das Licht gehe, als ein ander Principium, und dasselbe Licht doch des Feuers Eigenschaft und Kraft habe, denn des Feuers Centrum gibt des Lichtes Centro; und wie das Licht auch begehrend sei, und habe eine Matricem der sehnenden Sucht, welche sich im Begehren mit der Kraft des Lichtes, als mit der Sanftmut des Lichtes, schwängert; und in derselben Schwängerung stehet das Wesen des Lichts, das ist, in der reinen Liebe göttliches Wesens.

10. Und dann haben wir euch berichtet, wie das Feuer dasselbe Wesen in sich ziehe, und zu seiner Lichtessenz brauche, und in sich verschlinge, gebe aber aus der Essenz einen andern Geist, der nicht Feuer sei: Wie ihr dann sehet, daß das Feuer zwei Geister gibt: Als I. einen grimmigen verzehrenden, aus dem Grimm, als der ersten Materiae Eigenschaft: Und dann II. einen Luftgeist, der des Lichts Sanftmut Eigenschaft ist.

11. Jetzt ist uns ze erwägen, in was Materia das Feuer in der ersten Essenz brenne; in was sichs entzündet habe, in Liebe oder Bosheit, das ist in irdischer oder göttlicher Begierde? Ein solch Feuer ist es und gibt auch ein solches Lichtfeuer und auch einen solchen Geist aus dem Lichtfeuer!

12. Ist nun des ersten Feuer Materia gut, darinnen das Feuer brennet, so hat das ander Lichtfeuer auch eine gute Eigenschaft, Ruch und Qual, und gibt auch ein gut, kräftig, lieblich Licht, und aus dem Lichts-Centruo auch einen guten und kräftigen Geist. Und derselbe Geist ist die Gleichnis Gottes, das edle Bild.

13. Ist aber das erste Feuer in seiner Essenz böse und brennet in böser Materia; so ist auch des Lebens Licht ein falscher Qual und dunkler Schein, wie am Schwefellicht zu sehen: Und desselben begehrenden Lichts Centrum führet auch seiner Eigenschaft solche Materiam in sein Feuer, und das Feuer gibt auch einen solchen Geist aus sich.

14. Jetzt ist uns erkenntlich, welcher Geist die Freiheit Gottes möge erlangen oder nicht; denn welcher Seelengeist oder Bildnis dunkle finstere Eigenschaft in sich hat, der mag des klaren Lichts Gottes nicht fähig sein. Auch so er grimmige Essentien und Eigenschaften in sich hat, mag er sich auch nicht mit der Sanftmut Gottes vereinigen und mit ihr inqualieren: Denn der Grimm ist eine Feindschaft wider die Liebe und Sanftmut; und die Liebe läßt den Grimm nicht in sich; jetzt sind sie geschieden: Und stößt die Liebe den Grimm von sich, und der Grimm begehret auch nicht mehr der Liebe Eigenschaft.

15. Denn sobald das Feuer den Geist aus sich gibt, so ist er vollkommen, und scheidet sich in seine Eigenschaft, es sei ein Lichtgeist, oder finsterer grimmiger Schwefelgeist; und in dieselbe Essenz, davon er ist ausgegangen, begehrt er wieder: Denn es ist seine Eigenschaft, es sei gleich in Liebe, oder Feindschaft der Liebe.

16. Also verstehen wir jetzt, welche Geister oder Seelen in der Qual der Feindschaft leben, und wie sich die Feindschaft urstände, daß sich ein Leben selber feinde, als nämlich aus der ersten Materia zu des Lebens Licht. Die Ursache stehet im Rade der Natur, in den sieben Geistern oder Gestalten, welcher jeder seine Eigenschaft hat: Und in welcher Eigenschaft das Gemüte entzündet wird, eine solche Eigenschaft bekommt sein Seelenfeuer mit dem Willengeiste; welcher denn auch alsobald nach Substanz und Wesen betrachtet, wie er das möge zu Werte richten, dessen der Willengeist schwanger ist.

17. Jetzt ists Not dem irdischen Willen seine Kraft brechen, und den alten bösen Adam töten und seinen Willengeist mit Zwang und Gewalt aus der Bosheit ausführen: Denn allhier in dieser Zeit mags sein, weil das dritte Principium mit dem Wasser, welches Sanftmut gibt, dem Centro der innern Natur anlangt, und gleich in seiner Qual gefangen hält.

18. Wenn aber der Seelenwillengeist, als das innere Lichts-Centrum vom Äußern abbricht, und allein bleibt, alsdann bleibt der Seelengeist in seiner Eigenschaft, denn es ist wenig Rat, der Willengeist habe sich denn in Zeit des äußern Lebens umgewandt in Gottes Liebe, und die als einen Funken im innern Centro erreicht; so mag doch ja etwas geschehen, aber in was Qual und Mühe das geschehe, erfähret der Funke, der Liebe wohl, der da soll den finstern grimmen Tod zerbrechen; es ist ihm Fegefeuers genug; In was Feindschaft das Leben stehe, in Schrecken und Angst, bis es kann in den Funken, in die Freiheit Gottes ersinken, erfährt der wohl, der also blos mit wenigem Licht von dieser Welt scheidet, welches die jetzige viel zu kluge Welt für Scherz hält; was sie aber für Erkenntnis habe, beweist sie mit der Tat.

19. Und so verstehen wir auch des Teufels Fall, der ein Engel war, wie er habe wiederum ins Centrum der ersten Eigenschaft imaginieret, und große Stärke und Macht gesucht (wie die jetzige Welt große Macht und Ehre) und habe das Licht der Liebe verachtet. Wiewohl er meinte, das Licht sollte ihm also brennen (und die Welt hoffet er meinet, auch der Lichtgeist solle in ihrer Pracht brennen), und er wollte sich noch sehr entzünden, so möchte er mächtig über alle Throne herrschen, und über das Wesen der Gottheit in der Sanftmut: Welches ihm zum Fall geraten ist, wie auch jetziger Welt geschehen wird.

20. Darum lerne nun ein jeder Mensch hierbei, sich zu hüten vor Hoffart und Geiz, denn dem Teufel kam sein Fall aus Hoffart und Geiz, daß er das Centrum der finstern Welt in ihm anzündete: Darum ward er auch aus der Lichtwelt in die finstere Welt gestoßen. Also gehts auch allen Menschen, die da aus der Sanftmut und Demut, in Grimm, Hoffart, Geiz und Neid treten, die imaginieren alle ins Centrum der finster Natur, als in Urstand der Natur, und ziehen sich ins finster Feuer der Angstqual, da die edle Bildnis in andere Qual eingeführet wird, daß sie muß in Angst und Feindschaft stehen, da je eine Gestalt des Lebens die andere anfeindet.

21. Und sehen auch hieraus eigentlich, wie Gottes Reich allein im hellen klaren Lichte in der Freiheit stehe, in Liebe und Sanftmut. Denn das ist des weißen hellen Lichtes Eigenschaft, wie man dann das im äußern Wesen sieht, da so eine liebliche sanfte und süße Materia zum äußern Feuer ist, welches doch nur des innern Feuers Grimm ist, daß also auch ein lieblich Licht und Ruch daraus entstehet; viel mehr geschieht das im Geistfeuer, da kein begreiflich oder äußerlich Wesen dazu gehöret: Sondern da die sieben Geister der Natur ein Feuer in sich selber machen, welches nur eine Eigenschaft und Qual des Feuers ist, als denn die Finster- und auch Lichtwelt in solcher geistlichen Eigenschaft stehet.

22. Sowohl auch der innere Mensch, der aus dem Ewigen ist, und der ins Ewige gehet, der hat blos die zwei Welten in sich: In welche Eigenschaft er sich einwendet, in dieselbe Welt wird er auch eingeführt, und deren Welt Eigenschaft wird er ewig sein, und die genießen; entweder eine Liebequal, aus der Lichtwelt der Sanftmut oder eine feindliche Qual aus der finstern Welt.

23. Allhier grünet und wächst er in der mittleren Welt zwischen der Licht- und finstern Welt: er mag sich einergeben, in welche er will. Welche Essenz in ihm das Regiment bekommt, der Grimm oder die Sanftmut, dieselbe säet er, und dieselbe hängt ihm an, und führet ihn, sie gibt ihm Sitten und Willen, und vereinigt sich ganz mit ihm: Und dahin führet der Mensch den geistlichen Menschen, als die Bildnis, die Gott aus seinem Wesen, aus allen dreien Principien schuf.

24. Darum heißts: Nimm das Kreuz auf dich; trete in die Geduld, in ein sanftmütiges Leben; tue nicht, wozu dich das finstere Centrum des Grimmes, und auch nicht, wozu dich die Falschheit und Wollust dieser Welt reizt, sondern brich beiden ihren Willen. Reize auch niemand zum Zorne; denn so du falsch handelst, so erzürnest du deinen Bruder, und hindert das Reich Gottes.

25. Du sollst ein Führer ins Reich Gottes sein, und deinen Bruder mit deiner Liebe und Sanftmut anzünden, daß er an dir Gottes Wesen sehe, als in einem Spiegel und also auch mit seiner Imagination an dir fahe. Tust du das, so führst du deine Seele, dein Werk, auch deinen Nächsten oder Mitbruder in Gottes Reich, und vermehrest das Himmelreich mit seinen Wundern. Das hat uns Christus gelehrt, sagend: Wenn dich einer auf eine Backe schlägt, biete ihm auch die andere dar: Nimmt dir einer den Mantel, so wehre ihm auch nicht den Rock (Math. 5: 39, 40); daß er an dir einen Spiegel habe, und in sich gehe, sehe deine Sanftmut, erkenne, daß du Gottes Kind bist, und daß dich Gottes Geist treibt, daß er auch von dir lerne, in sich gehe, und sich suche. Sonst wo du ihm widerstehst mit Trotz und Bosheit, so wird seine Bosheit noch mehr entzündet, und vermeinet endlich, er tue dir Recht; also aber muß er ja erkennen, daß er dir Unrecht tut.

26. Und so dann Gottes Liebe allen bösen Menschen entgegen tritt, und das Gewissen vom Bösen oft abmahnet, so tritt ihm alsdann auch deine Sanftmut und Geduld in sein bös Gewissen, und klaget das Gewissen in sich vor Gottes Licht im Zorne an; so gehet doch also mancher böse Mensch aus seiner Bosheit aus, daß er in sich gehet, und suchet sich: Alsdann erinnert ihn Gottes Geist deiner Geduld, und stellts ihm unter Augen, also wird er damit in Buß und Abstinenz gezogen.

27. Nicht also zu verstehen, daß sich nicht einer sollte vor einem Mörder oder Dieb wehren, der da will morden und rauben; sondern also soll man oft, wo man steht, daß einer so begierig ist der Ungerechtigkeit, ihm seinen Falsch offentlich mit gutem Lichte unter Augen lassen hinfahren, und ihm das christliche liebreiche Gemüt gutwillig bieten, daß ers mit Kraft der Tat befinde, daß es aus Gottes Liebeeifer geschehe, und daß ihm an Gottes Willen und an der Liebe mehr gelegen sei, als an dem irdischen Wesen; daß er fürsätzlich nicht wollte einwilligen, daß möchte etwas Eifriges oder Böses geschehen; sondern daß er sehe, daß die Kinder Gottes die Liebe Gottes mehr lieben, und ihr mehr anhangen, als allem zeitlichen Gute, und daß Gottes Kinder in dieser Welt nicht daheim sind, sondern nur Pilgrime, die gerne alles dieser Welt lassen, daß sie nur das Himmelreich ererben mögen.

28. Dies alles stellet der Geist Gottes dem Übeltäter für, ins Lebenslicht, und ermahnt ihn dadurch zur Wiederumkehr. Will er aber nicht, so machet ihm der Zorn Gottes höllisch Feuer daraus, und naget ihn doch endlich, ob er doch sich noch wollte erkennen und Buße tun. Beharret er dann ja in der Bosheit, so ist er ein ganz böser Baum, im Zorn Gottes gewachsen, und gehöret in Abgrund, in die finstere Angstwelt, zum finstern Gott Lucifer, da muß er seine Greuel fressen. So viel vom dritten Punkt.

 

*********

 

 

 

Polecamy Pañstwa lekturze krótki ¿yciorys Boehmego oraz przejrzenie ilustracji do dzie³ Boehmego mieszcz¹cych siê na stronie Iluminatorni Gnosis - Mysterion.

 

 

                                                                                                               [Do umieszczenia na stronie Gnosis przygotowa³ Œwiatos³aw Florian Nowicki.]

 

Szeœæ punktów teozoficznych
 

1. Punkt
2. Punkt
3. Punkt
4. Punkt
5. Punkt
6. Punkt

 

powrót do strony GNOSIS 2     powrót do strony g³ównej GNOSIS